Vipassana soll nicht als Meditationstechnik per se verstanden werden, es ist mehr ein Sammelbegriff und als Einsicht, oder auch Klarblick, Hellblick zu verstehen.
Vipassana bedeutet etymologisch ein „höheres Sehen“¹ und so definiert die Bedeutung des Wortes gerade das Ziel der Meditation.
Vipassana ist somit das Ziel einer jeden Achtsamkeitspraxis und gehört der 7. Stufe rechte Achtsamkeit (samma sati) an. Wobei die erlangte Einsicht, in die drei Daseinsmerkmale dann unter erfahrendes Wissen (bhavana maya panna) eingeordnet werden kann und somit schon auf der Stufe neun einzuordnen ist. Die 9. Stufe, rechte Kunde² bzw. rechte Wissen ist einer der beiden Früchte des selbst gegangenen 8fachen Pfades. Es sind Weisheitsdurchbrüche bzw. ein erfahrendes Wissen über die Inhalte des eigenen Bewusstseins und somit über die Welt, Name und Form (nama-rupa) im engeren Sinn. Dieses Wissen hat dann wiederum die Erlösung, Stufe 10 (samma-vimutti) als Frucht. Wobei natürlich rechtes Wissen und rechte Erlösung eng zusammengehören und nur der Erklärung halber getrennt und in neunter und zehnter Stufe eingeordnet werden.
So versucht man, durch eine schlichte Achtsamkeitspraxis, Licht in das Dunkle zu bringen. Denn das zu begreiffende ist immer schon da und wurde auch schon, eben vom Buddha, enthüllt. Aber anders als bei der Samatha Meditation ist kein tiefer Meditationszustand das Ziel, sondern Einsichten, wobei natürlich tiefere Meditationszustände nicht ausgeschlossen sind und durchaus erreicht werden, weil sich eine gewisse Konzentration natürlich ergibt, jedoch ohne die Tiefe der Versenkungen (jhanas).
Diese Einsichten sind durch verschiedene methodischen Ansätzen zu erreichen, am besten natürlich durch Satipatthana.
Jede Achtsamkeitsmeditation zielt auf diese Einsichten ab, denn wir wollen Verstehen. Dieses Verstehen gliedert sich in Stufen und ist somit ein Entwicklungsprozess. Man versteht immer mehr und versteht schlussendlich die wahre Natur hinter den Dingen, den drei Daseinsmerkmalen.