“Im Gehen, im Stehen,
“Im Gehen, im Stehen,
beim Sitzen und beim Liegen auch,
wer da bei sich das Herze stillt,
gelanget so zum Stillen hin.”
Meditation
Als Einführung in dieses umfangreiche Gebiet soll ein Einblick in das Ganakamoggalana Sutta¹ dienen. Der Priester Moggallano wollte vom Buddha wissen, ob es in seiner Lehre einen stufenweisen Fortschritt gibt und wie dieser aussieht.
“Gleichwie man da, o Gotamo, bei dieser Terrasse Mutter Migaros
den allmählichen Ansatz,
den allmählichen Fortschritt,
den allmählichen Aufstieg
erkennen kann, und zwar von der untersten Treppenstufe an….Ist es nun möglich, o Gotamo, auch in deiner Lehre und Ordnung etwa ebenso einen allmählichen Ansatz, einen allmählichen Fortschritt, einen allmählichen Aufstieg nachzuweisen“
(Buddhas Lehre beinhaltet natürlich auch einen solchen Stufenweg, beginnend mit der Tugendhaftigkeit)
‘Willkommen, du Mönch, sei Sittlichkeithaft, in reiner Zucht richtig gezügelt bleibe lauter im Handel und Wandel: vor geringstem Fehl auf der Hut kämpfe beharrlich weiter, Schritt um Schritt.’ Sobald nun, Priester, der Mönch Sittlichkeithaft ist, in reiner Zucht richtig gezügelt lauter im Handel und Wandel bleibt, vor geringstem Fehl auf der Hut beharrlich weiterkämpft, Schritt um Schritt, dann weist ihn der Vollendete weiter zurecht:“
“Willkommen, du Mönch, die Tore der Sinne lasse dich hüten
hast du mit dem Auge eine Form erblickt, so magst du keine Neigung fassen, keine Absicht fassen; da Begierde und Mißmut, böse und schlechte Gedanken gar bald den überwältigen, der unbewachten Auges verweilt, befleißige dich dieser Bewachung, hüte das Auge, wache eifrig über das Auge (Gleichwie mit dem anderen fünf Sinnen, Gehör, Nase, Mund, Denken, Tastsinn)
befleißige dich dieser Bewachung, hüte das Gedenken, wache eifrig über das Gedenken.’ Sobald nun, Priester, der Mönch die Tore der Sinne behütet hält, dann weist ihn der Vollendete weiter zurecht:”
“Willkommen, du Mönch, beim Essen wisse Maß zu halten, gründlich besonnen wolle die Nahrung einnehmen, nicht etwa zur Erquickung und Erheiterung, nicht zur Schmuckheit und Zier, sondern nur um diesen Körper zu erhalten, zu fristen, um Schaden zu verhüten, um ein heiliges Leben führen zu können…… Sobald nun, Priester, der Mönch beim Essen Maß zu halten weiß, dann weist ihn der Vollendete weiter zurecht:”
“Willkommen, du Mönch, der Wachsamkeit weihe dich: bei Tage sollst du gehend und sitzend das Gemüt von trübenden Dingen läutern; in den ersten Stunden der Nacht gehend und sitzend das Gemüt von trübenden Dingen läutern in den mittleren Stunden der Nacht magst du auf die rechte Seite wie der Löwe dich hinlegen, einen Fuß über dem anderen, gesammelten Sinnes, der Zeit des Aufstehns gedenkend; sollst in den letzten Stunden der Nacht, wieder aufgestanden, gehend und sitzend das Gemüt von trübenden Dingen läutern.’ Sobald nun, Priester, der Mönch sich der Wachsamkeit geweiht hat, dann weist ihn der Vollendete weiter zurecht:”
“Willkommen, du Mönch, mit klarem Bewußtsein wolle dich wappnen: klar bewußt beim Kommen und Gehn, klar bewußt beim Hinblicken und Wegblicken, klar bewußt beim Neigen und Erheben, klar bewußt beim Tragen des Gewandes und der Almosenschale des Ordens, klar bewußt beim Essen und Trinken, Kauen und Schmecken, klar bewußt beim Entleeren von Kot und Harn, klar bewußt beim Gehn und Stehn und Sitzen, beim Einschlafen und Erwachen, beim Sprechen und Schweigen.’ Sobald nun, Priester, der Mönch sich mit klarem Bewußtsein gewappnet hat, dann weist ihn der Vollendete weiter zurecht:”
Erst jetzt, nach diesen Stufen, nach diesen Bedingungen weisst der Buddha die Mönche an zu meditieren.
“Nach dem Mahle, wenn er vom Almosengange zurückgekehrt ist, setzt er sich mit verschränkten Beinen nieder, den Körper gerade aufgerichtet, und pflegt der Achtsamkeit.
Er hat weltliche Begierde verworfen und verweilt begierdelosen Geistes, von Begierde läutert er sein Herz.
Gehässigkeit hat er verworfen, haßlosen Geistes verweilt er, voll Liebe und Mitleid zu allen lebenden Wesen läutert er sein Herz von Gehässigkeit.
Matte Müde hat er verworfen, von matter Müde ist er frei; das Licht liebend, achtsam, klar bewußt, läutert er sein Herz von matter Müde.
Stolzen Unmut hat er verworfen, er ist frei von Stolz; innig beruhigten Geistes läutert er sein Herz von stolzem Unmut.
Das Schwanken hat er verworfen, der Ungewißheit ist er entronnen; er zweifelt nicht am Guten, vom Schwanken läutert er sein Herz. “
Der stufenweise Fortschritt kurz zusammengefasst:
- Tugendhaftigkeit
- Bewachung der Sinne
- Masshalten beim Essen
- Wachsamkeit
Es ist interessant zu sehen, welche Voraussetzung für die Mönche galten, bis sie vom Buddha weiter geleitet wurden hin zur Meditation.
Nun, dieses Sutta betrifft sicher hauptsächlich Mönche, nur sie können sich gegen sinnlichen und gedanklichen Einflüssen in diesem beschriebenen Masse schützen, für sie ist es unabdingbar, denn sogenannten Tathagata-Gang, der Gang zu Vollkommenheit, ernst und genau zu folgen. Der im Haushalt lebende Mensch (Hausmensch), aber findet sich sehr selten in solch einer passenden Situation und kann, auch ohne diese Vorbedingungen für den Mönch erfüllt zu haben, mit Meditieren beginnen. Dennoch ist dieser Leittext des Erwachten so gut wie möglich für den nach Fortschritt strebenden zu verwirklichen. (Sutta für den Hausmenschen)
Die tägliche meditative Praxis ist für den Hausmenschen unabdingbar, und zwar nur die tägliche, auch wenn man in der Tugend nicht vollkommen bewandert ist. Es ist ein Übungsweg und nur das regelmässige auseinandersetzten mit dem menschlichen Geist und seinen Trübungen führt zu Wissen und Einsicht. Das erfahrende Wissen (bhāvanā-mayā paññā), wie, warum und weshalb wird dich weiterbringen, bis die Bedingungen gereift sind und du weiter fortschreiten kannst.
Was muss ich mir unter Meditation vorstellen?
Meditation ist eine Methode, kein Selbstzweck². Es ist ein sehr nützliches Hilfsmittel hin zur Befreiung durch Wissen. Das formelle Praktizieren allein wird dich nicht befreien, nur die Erfahrung, die du durch die Meditation gewinnst, wird dich frei machen. Dieses erfahrende Wissen aber muss erlangt und vorallem muss erfahren werden, es wird sich nicht einfach so einstellen.
Es sollte daher nicht versucht werden ein fantastischer Bewusstseinszustand durch Meditation zu erreichen, welcher sich auch nicht einfach so ereignen wird (mit Ausnahmen). Denn, jeder noch so schöne Bewusstseinszustand, jede angenehme Empfindung und jegliches Schwelgen in schönen Erinnerungen ist vergänglich, und zwar jede bis zur letzten und trägt nicht dazu bei, sich von der Unwissenheit, die dich in Samsāra festhält, zu befreien.
Meditation ist viel mehr ein sich mit auseinandersetzten, ein kennenlernen der wahren Natur dieser Welt (Samsāra), von ihrer Vergänglichkeit (Annica), Leidhaftigkeit (Dukkha) und ihrer Selbstlosigkeit (Anattā), durch die tägliche meditative Praxis.
Nichtsdestotrotz werden angenehme bzw. fantastische Bewusstseinszustände erreicht und es werden Veränderung eintreten, positive durchaus, dies sind die heilsamen Entwicklungen, die durch einer besseren Kontrolle von Körper und Geist sich bemerkbar machen. Sie sind die ersten Früchte, die man auf dem Wege ernten kann. Es werden weitere folgen.
Was bedeutet Meditation ?
Buddha spricht ins seinen Lehrreden allgemein nicht von Meditation, er spricht von bhavana, von sati (satipatthana) und andere Begriffen, die ich noch in diesem Blog erklären werde. Der Begriff Meditation kommt aus dem lateinischen (von meditari) und heisst nachsinnen, nachdenken, aber auch sich üben und vorbereiten³. Diese Erläuterung spiegelt an sich ein gute Beschreibung wieder, was Meditation eigentlich ist. Meditation bedeutet nicht, keine Gedanken haben, wie viele meinen, dies widerlegt die Bedeutung nachsinnen, bzw. Nachdenken, obschon das Planen (Nachdenken) des nächsten Tages natürlich nicht ansatzweise Meditation genannt werden kann, es ist viel mehr ein sich vertraut machen mit dem eigenen gedanklichen Vorgang, mit den Gefühlen, mit dem eigenen Bewusstseinszustand, mit Buddhas Lehre oder mit den fünf Daseinsbereiche und zwar ohne abgelenkt zu werden durch alltägliche Gedanken. Diesem vertraut machen muss die innere Ausrichtung vorausgehen, sich der Begrenzung von Samsara befreien zu wollen, denn um das geht es, nicht ums Verstehen per se. Verstehen mit Hilfe der Meditation ist nur ein Schritt Richtung Befreiung.
Was ist bhavana?
Bhavana⁴ in Pali bedeutet ins Dasein rufen, erzeugen oder sich entfalten. Die zwei weiteren lateinischen Bedeutungen von sich üben und vorbereiten kommen dem Pali-Begriff von bhavana doch ziemlich nahe. Ich verwende gerne Entfaltung, genauer gesagt Geistesentfaltung (citta-bhavana) welche wiederum in zwei Arten unterteilt wird, in Gemütsruhe (samatha-bhavana) bzw. in Entfaltung der Sammlung (samadhi-bhavana) und in Entfaltung des Hellblicks (vipassana-bhavana). Samatha und Vipassana sind die beiden Grund Übungswege buddhistischer Achtsamkeitspraxis, sie gehören im 8-fachen Pfad der siebten Stufe an, rechter Achtsamkeit (samma sati).
Folgende Begriffe sind nun genauer zu betrachten:
Fussnoten:
¹ Majjhima-Nikaya 107
² Ayya Khema
³ https://de.wikipedia.org/wiki/Meditation
⁴ http://www.palikanon.com/wtb/bhavana.html
Quellen Allgemein
Palikanon
H.Hecker- Der Heilsweg des Erwachten
H.Hecker- Die Furt zum anderen Ufer
Fred von Allmen- Die Freiheit entdecken
Meditation
Als Einführung in dieses umfangreiche Gebiet soll ein Einblick in das Ganakamoggalana Sutta¹ dienen. Der Priester Moggallano wollte vom Buddha wissen, ob es in seiner Lehre einen stufenweisen Fortschritt gibt und wie der aussieht.
“Gleichwie man da, o Gotamo, bei dieser Terrasse Mutter Migaros
den allmählichen Ansatz,
den allmählichen Fortschritt,
den allmählichen Aufstieg
erkennen kann, und zwar von der untersten Treppenstufe an….Ist es nun möglich, o Gotamo, auch in deiner Lehre und Ordnung etwa ebenso einen allmählichen Ansatz, einen allmählichen Fortschritt, einen allmählichen Aufstieg nachzuweisen“
(Buddhas Lehre beinhaltet natürlich auch einen solchen Stufenweg, beginnend mit der Tugendhaftigkeit)
‘Willkommen, du Mönch, sei Sittlichkeithaft, in reiner Zucht richtig gezügelt bleibe lauter im Handel und Wandel: vor geringstem Fehl auf der Hut kämpfe beharrlich weiter, Schritt um Schritt.’ Sobald nun, Priester, der Mönch Sittlichkeithaft ist, in reiner Zucht richtig gezügelt lauter im Handel und Wandel bleibt, vor geringstem Fehl auf der Hut beharrlich weiterkämpft, Schritt um Schritt, dann weist ihn der Vollendete weiter zurecht:“
“Willkommen, du Mönch, die Tore der Sinne lasse dich hüten
hast du mit dem Auge eine Form erblickt, so magst du keine Neigung fassen, keine Absicht fassen; da Begierde und Mißmut, böse und schlechte Gedanken gar bald den überwältigen, der unbewachten Auges verweilt, befleißige dich dieser Bewachung, hüte das Auge, wache eifrig über das Auge (Gleichwie mit dem anderen fünf Sinnen, Gehör, Nase, Mund, Denken, Tastsinn)
befleißige dich dieser Bewachung, hüte das Gedenken, wache eifrig über das Gedenken.’ Sobald nun, Priester, der Mönch die Tore der Sinne behütet hält, dann weist ihn der Vollendete weiter zurecht:”
“Willkommen, du Mönch, beim Essen wisse Maß zu halten, gründlich besonnen wolle die Nahrung einnehmen, nicht etwa zur Erquickung und Erheiterung, nicht zur Schmuckheit und Zier, sondern nur um diesen Körper zu erhalten, zu fristen, um Schaden zu verhüten, um ein heiliges Leben führen zu können…… Sobald nun, Priester, der Mönch beim Essen Maß zu halten weiß, dann weist ihn der Vollendete weiter zurecht:”
“Willkommen, du Mönch, der Wachsamkeit weihe dich: bei Tage sollst du gehend und sitzend das Gemüt von trübenden Dingen läutern; in den ersten Stunden der Nacht gehend und sitzend das Gemüt von trübenden Dingen läutern in den mittleren Stunden der Nacht magst du auf die rechte Seite wie der Löwe dich hinlegen, einen Fuß über dem anderen, gesammelten Sinnes, der Zeit des Aufstehns gedenkend; sollst in den letzten Stunden der Nacht, wieder aufgestanden, gehend und sitzend das Gemüt von trübenden Dingen läutern.’ Sobald nun, Priester, der Mönch sich der Wachsamkeit geweiht hat, dann weist ihn der Vollendete weiter zurecht:”
“Willkommen, du Mönch, mit klarem Bewußtsein wolle dich wappnen: klar bewußt beim Kommen und Gehn, klar bewußt beim Hinblicken und Wegblicken, klar bewußt beim Neigen und Erheben, klar bewußt beim Tragen des Gewandes und der Almosenschale des Ordens, klar bewußt beim Essen und Trinken, Kauen und Schmecken, klar bewußt beim Entleeren von Kot und Harn, klar bewußt beim Gehn und Stehn und Sitzen, beim Einschlafen und Erwachen, beim Sprechen und Schweigen.’ Sobald nun, Priester, der Mönch sich mit klarem Bewußtsein gewappnet hat, dann weist ihn der Vollendete weiter zurecht:”
Erst jetzt, nach diesen Stufen, nach diesen Bedingungen weisst der Buddha die Mönche an zu meditieren.
“Nach dem Mahle, wenn er vom Almosengange zurückgekehrt ist, setzt er sich mit verschränkten Beinen nieder, den Körper gerade aufgerichtet, und pflegt der Achtsamkeit.
Er hat weltliche Begierde verworfen und verweilt begierdelosen Geistes, von Begierde läutert er sein Herz.
Gehässigkeit hat er verworfen, haßlosen Geistes verweilt er, voll Liebe und Mitleid zu allen lebenden Wesen läutert er sein Herz von Gehässigkeit.
Matte Müde hat er verworfen, von matter Müde ist er frei; das Licht liebend, achtsam, klar bewußt, läutert er sein Herz von matter Müde.
Stolzen Unmut hat er verworfen, er ist frei von Stolz; innig beruhigten Geistes läutert er sein Herz von stolzem Unmut.
Das Schwanken hat er verworfen, der Ungewißheit ist er entronnen; er zweifelt nicht am Guten, vom Schwanken läutert er sein Herz. “
Der stufenweise Fortschritt kurz zusammengefasst:
- Tugendhaftigkeit
- Bewachung der Sinne
- Masshalten beim Essen
- Wachsamkeit
Es ist interessant zu sehen, welche Voraussetzung für die Mönche galten, bis sie vom Buddha weiter geleitet wurden hin zur Meditation.
Nun, dieses Sutta betrifft sicher hauptsächlich Mönche, nur sie können sich gegen sinnlichen und gedanklichen Einflüssen in diesem beschriebenen Masse schützen, für sie ist es unabdingbar, denn sogenannten Tathagata-Gang, der Gang zu Vollkommenheit, ernst und genau zu folgen. Der im Haushalt lebende Mensch (Hausmensch), aber findet sich sehr selten in solch einer passenden Situation und kann, auch ohne diese Vorbedingungen für den Mönch erfüllt zu haben, mit Meditieren beginnen. Dennoch ist dieser Leittext des Erwachten so gut wie möglich für den nach Fortschritt strebenden zu verwirklichen. (Sutta für den Hausmenschen)
Die tägliche meditative Praxis ist für den Hausmenschen unabdingbar, und zwar nur die tägliche, auch wenn man in der Tugend nicht vollkommen bewandert ist. Es ist ein Übungsweg und nur das regelmässige auseinandersetzten mit dem menschlichen Geist und seinen Trübungen führt zu Wissen und Einsicht. Das erfahrende Wissen (bhāvanā-mayā paññā), wie, warum und weshalb wird dich weiterbringen, bis die Bedingungen gereift sind und du weiter fortschreiten kannst.
Was muss ich mir unter Meditation vorstellen?
Meditation ist eine Methode, kein Selbstzweck². Es ist ein sehr nützliches Hilfsmittel hin zur Befreiung durch Wissen. Das formelle Praktizieren allein wird dich nicht befreien, nur die Erfahrung, die du durch die Meditation gewinnst, wird dich frei machen. Dieses erfahrende Wissen aber muss erlangt und vorallem muss erfahren werden, es wird sich nicht einfach so einstellen.
Es sollte daher nicht versucht werden ein fantastischer Bewusstseinszustand durch Meditation zu erreichen, welcher sich auch nicht einfach so ereignen wird (mit Ausnahmen). Denn, jeder noch so schöne Bewusstseinszustand, jede angenehme Empfindung und jegliches Schwelgen in schönen Erinnerungen ist vergänglich, und zwar jede bis zur letzten und trägt nicht dazu bei, sich von der Unwissenheit, die dich in Samsāra festhält, zu befreien.
Meditation ist viel mehr ein sich mit auseinandersetzten, ein kennenlernen der wahren Natur dieser Welt (Samsāra), von ihrer Vergänglichkeit (Annica), Leidhaftigkeit (Dukkha) und ihrer Selbstlosigkeit (Anattā), durch die tägliche meditative Praxis.
Nichtsdestotrotz werden angenehme bzw. fantastische Bewusstseinszustände erreicht und es werden Veränderung eintreten, positive durchaus, dies sind die heilsamen Entwicklungen, die durch einer besseren Kontrolle von Körper und Geist sich bemerkbar machen. Sie sind die ersten Früchte, die man auf dem Wege ernten kann. Es werden weitere folgen.
Was bedeutet Meditation ?
Buddha spricht ins seinen Lehrreden allgemein nicht von Meditation, er spricht von bhavana, von sati (satipatthana) und andere Begriffen, die ich noch in diesem Blog erklären werde. Der Begriff Meditation kommt aus dem lateinischen (von meditari) und heisst nachsinnen, nachdenken, aber auch sich üben und vorbereiten³. Diese Erläuterung spiegelt an sich ein gute Beschreibung wieder, was Meditation eigentlich ist. Meditation bedeutet nicht, keine Gedanken haben, wie viele meinen, dies widerlegt die Bedeutung nachsinnen, bzw. Nachdenken, obschon das Planen (Nachdenken) des nächsten Tages natürlich nicht ansatzweise Meditation genannt werden kann, es ist viel mehr ein sich vertraut machen mit dem eigenen gedanklichen Vorgang, mit den Gefühlen, mit dem eigenen Bewusstseinszustand, mit Buddhas Lehre oder mit den fünf Daseinsbereiche und zwar ohne abgelenkt zu werden durch alltägliche Gedanken. Diesem vertraut machen muss die innere Ausrichtung vorausgehen, sich der Begrenzung von Samsara befreien zu wollen, denn um das geht es, nicht ums Verstehen per se. Verstehen mit Hilfe der Meditation ist nur ein Schritt Richtung Befreiung.
Was ist bhavana?
Bhavana⁴ in Pali bedeutet ins Dasein rufen, erzeugen oder sich entfalten. Die zwei weiteren lateinischen Bedeutungen von sich üben und vorbereiten kommen dem Pali-Begriff von bhavana doch ziemlich nahe. Ich verwende gerne Entfaltung, genauer gesagt Geistesentfaltung (citta-bhavana) welche wiederum in zwei Arten unterteilt wird, in Gemütsruhe (samatha-bhavana) bzw. in Entfaltung der Sammlung (samadhi-bhavana) und in Entfaltung des Hellblicks (vipassana-bhavana). Samatha und Vipassana sind die beiden Grund Übungswege buddhistischer Achtsamkeitspraxis, sie gehören im 8-fachen Pfad der siebten Stufe an, rechter Achtsamkeit (samma sati).
Folgende Begriffe sind nun genauer zu betrachten:
Fussnoten:
¹ Majjhima-Nikaya 107
² Ayya Khema
³ https://de.wikipedia.org/wiki/Meditation
⁴ http://www.palikanon.com/wtb/bhavana.html
Quellen Allgemein
Palikanon
H.Hecker- Der Heilsweg des Erwachten
H.Hecker- Die Furt zum anderen Ufer
Fred von Allmen- Die Freiheit entdecken